Offene Baustellen

Bericht aus dem Online-Logbuch des Walross (www.walross.org)

Irgendwie scheint die Liste offener Baustellen am Ende unseres ersten Arbeitstages länger geworden zu sein. Nicht, dass wir nichts getan hätten: Zunächst sind beide Hauptanker vom Bug in die Achterpiek gewandert, samt 50 Metern Kette, die jetzt unter der Back liegen – der Walross-Bug kommt daraufhin gute 10 Zentimeter höher (wichtig für die erwarteten langen Vorwindsurfs unter Spi im Südpazifik). Sven hat den Mastkragen abgedichtet, Bastian eine Gummimanschette für den Ruderkoker gebastelt, Jan den Kühlschrank repariert, Kristin die Großschot neu geschoren, und die Backstagen laufen auch endlich wieder unverdreht. Aber überall tun sich neue schwarze Löcher auf, für deren Stopfen wir vor allem neue Materialien brauchen – und die bekommen wir erst ab Montag: Epoxy, Panzertape, Moosgummi, Sika, Plexiglas…

Auckland ist in diesen Tagen (langes Neujahrs-Wochenende) ziemlich tot: Tagsüber scheint die halbe Stadt an die umliegenden Strände auszuwandern, und nach der Silvester-Party fehlt den meisten das Geld für eine weitere heiße Samstagnacht. Letzteres hat allerdings den immensen Vorteil, dass wir heute auch mit unseren Bootsschuhen in die hippen Hafenclubs reinkommen. Mit unseren klebstoffverschmierten Händen fallen wir allerdings so offensichtlich aus dem Rahmen, dass wir die Idee, ein paar sexy Neuseeländerinnen zu einer weiteren Walross-Bordparty einzuladen, schnell wieder verwerfen…