Die Regatta heute hatte es in sich. Zuerst ein kurzer Up-and-Down-Kurs – ich komme als 16. von 19 Schiffen an, aber mit einem Handicap von 118 muss das noch nichts heißen. Folke #2 musste kurz vor Start mit gerissenem Achterstag aufgeben – die hatten Glück nicht den Mast zu verlieren.
Die zweite Wettfahrt soll bis vor die Pier von Sopot gehen – allerdings ziehen von Westen dunkle Wolken heran, die Ersten fangen bei noch sonnigen 2-3 Bft bereits an zu reffen. Fünf Minuten vor angesetztem Start nehmen die Lokalmatadoren mit besorgtem Blick gen Westen geschlossen ihre Segel weg. „When in Rome…“, denke ich mir und mache bei bereits zunehmendem Wind das 2. Reff klar – das neue Einleinensystem will noch nicht so ganz, ich muss zweimal nach vorne, irgendwo klemmt und hakt es. Und dann haut es Tadorna auf die Seite. Ich sehe aus dem Augenwinkel wie sich Folke #2 platt aufs Wasser legt und ohne Groß wieder hoch kommt; die Diamonds haben Mühe ihre geborgenen Segel an Deck zu halten; die beiden großen schwedischen Bavarias rollen ihre Segel ein, bolzen unter Motor gegen gut 1,5 Meter Welle an und messen geschlagene zwei Minuten lang 22 m/s. Beidrehen ist nicht, Tadorna läuft sofort voll, ich kreuze mit gefierten Segeln und 45° Lage an der Windkante entlang.
10 Minuten später ist alles vorbei, das Feld sortiert sich und leckt seine Wunden (auf Tadorna ist der Niederholer gebrochen und das Ruderblatt der WSA aus der Halterung gerissen, sonst alles klar), und bei W5 geht es Richtung Sopot. Ich gehe – anders als das übrige Feld – dicht unter Land (weniger Welle!), bekomme den besseren Winddreher, reffe aus und bin als viertes Schiff an der Luvtonne! Auf dem Rückweg ziehe ich den Gennaker und kann damit zumindest verhindern dass das 2. Folkeboot (3 Crew, großer Spinnaker) an mir vorbeizieht. Leider dauert das Bergen alleine etwas zu lange, als ich wieder auf Amwindkurs bin zieht das Feld 200 m in Luv von mir davon, während Tadorna und ich geschlagene 10 Minuten in einem Windloch festsitzen.
Auf dem Rückweg komme ich noch einmal ran – der Gennaker lässt sich vor dem Wind „falschrum“ als Schmetterling fahren (Groß nach Luv)! Keine Ahnung ob das so vorgesehen ist, aber – funktioniert, und wie ;-) ! Tadorna ist Last ship Home, wir lassen uns für den Rückweg noch etwas Zeit und legen gegen Abend unter Segeln wieder in Danzig an.
31 sm