Ein letzter langer Schlag…

Christiansø – Gedser: 140 Meilen in exakt 24 Stunden. Aber ich total fertig. Wusste gar nicht dass es auf unserer kleinen Ostsee solche Wellen geben kann – teilweise sicher über 5 Meter. Mit zweitem Reff und Fock mehrfach im Surf die 10-Knoten-Marke geknackt… Aber ist wie auf ner Autobahn da draußen. Ich frage mich wo die ganzen Tanker und Frachtschiffe und Fähren alle hinwollen?? Die großen Verkehrstrennungsgebiete zwingen zu langen Umwegen, und selbst außerhalb der Hauptrouten ist man nie allein – bei dem Regen und der miesen Sicht ist an schlafen für mehr als 20 Minuten nicht zu denken, und selbst das scheint manchmal zu viel. Immerhin habe ich meine Handschuhe wiedergefunden – viel besser ;-)

Gegen frühen Morgen zum ersten Mal in meinem Leben fast über Bord gegangen – auf dem Rückweg vom Vorschiff (Fock neu ausbaumen, Bullentalje umscheren) auf einmal ins Leere getreten. Bei gut 7 Knoten Fahrt im Schiff im Stockdunkeln bis zur Gürtellinie im Wasser zu hängen jagt einem einen ganz schönen Schreck ein, auch wenn man doppelt gesichert ist und es nur für maximal 2 Sekunden ist. Aber außer nassen Socken und ner Rippenprellung nichts passiert.

In Gedser ist tote Hose, habe auch keine Lust auf irgendwelchen Aktivismus. Esse in einer billigen Pizzeria einen Backfisch mit Bier, verabrede mich mit Yvonne und Bartek für Lemkenhafen – und ab in die Koje. Letzter langer Schlag für diese Saison…